Der seit eineinhalb Jahren vakante Platz des ersten Vorsitzenden der Freiwilligen Feuerwehr Neusorg ist wieder besetzt. Bei der Jahreshauptversammlung am Dreikönigstag im Feuerwehrgerätehaus wurde Oliver Becher zum neuen Vereinschef gekürt. Als Stellvertreter steht ihm Ehrenkommandant Peter Prechtl zur Seite.

Zur neuen Schatzmeisterin wählten die Mitglieder Bärbel Heinl, zum neuen Schriftführer Alexander Veigl. Ihre Vorgänger Roland Etterer und Stefan Dumler waren aus beruflichen Gründen nicht mehr angetreten. Als Beisitzer fungieren künftig Christian Busch, Wolfgang Drechsler, Christian und Florian Heinl sowie Richard König.

Bereits im Vorfeld der Neuwahlen warf der bisherige stellvertretende und kommissarische Vorsitzende Oliver Becher einen Blick zurück auf das abgelaufene Vereinsjahr. Der aktuelle Mitgliederstand betrage 159 Brandschützer – eine Steigerung um fünf Personen. Todesfall sei keiner zu beklagen gewesen.

Den Höhepunkt des Vereinsjahres bildete das Gartenfest verbunden mit der Einweihung der umgebauten Räumlichkeiten in der ehemaligen Grundschule. Dafür erbrachten die Floriansjünger Eigenleistungen in Höhe von rund 10 000 Euro und etwa 1 000 Stunden Arbeit.

Zu den geselligen Aktivitäten zählten ein Kappenabend, Spanferkelessen und das Abbrennen des Johannisfeuers gemeinsam mit der Soldaten- und Reservistenkameradschaft. Außerdem beteiligten sich die Brandschützer an den Arbeiten für das Bürgerfest. Auch am Neusorger Ferienkalender nahm die Wehr mit einer Aktion teil. Die weiteren Veranstaltungen reichten von der Kirchweihwanderung über den Vereinsausflug nach Regensburg mit Besuch des Christkindlmarktes bis hin zur Weihnachtsfeier mit Nikolausbesuch. Ebenso wurden kirchliche und weltliche Feste sowie verschiedene Vereinsjubiläen und Gartenfeste besucht.

Der Vorsitzende sprach ferner von Arbeiten am Gerätehaus, von der Renovierung der Küche und des Unterrichtsraumes, über den Einbau von Fußböden bis hin zum Tünchen der Fahrzeughalle und zur Anbringung neuer Aufhängevorrichtungen für die Löschanzüge. Zweimal war die Wehr zu Arbeitseinsätzen beim Umbau der Pausenhalle in der ehemaligen Grundschule angetreten.

In seinem Ausblick ging Becher auf den geplanten Anbau einer Fahrzeughalle ein. Der Gemeinderat wolle für dieses Vorhaben Rücklagen schaffen. Die weiteren Vorhaben seien der Terminliste auf der Rückseite der verteilten Übungspläne für 2006 zu entnehmen. Abschließend dankte der Vorsitzende Bürgermeister Günther König und dem Gemeinderat, der Führungsebene der Landkreisfeuerwehren und allen, die ihn stets unterstützten. Sein besonderer Dank galt den beiden Kommandanten Horst König und Helmut Kahl, seinem neuen Stellvertreter Peter Prechtl und Ehrenmitglied Helmut Müller.

Von zügigen und harmonischen Neuwahlen sprach Bürgermeister Günther König in seinem Grußwort. Das Gemeindeoberhaupt bezeichnete die Neusorger Brandschützer als eine aktive und fähige Wehr. Dies treffe sowohl bei Einsätzen, als auch in gesellschaftlicher Hinsicht zu. König brachte die Hoffnung zum Ausdruck, die harmonische Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und den Floriansjüngern möge auch weiterhin so fortgeführt werden.

Der Bürgermeister dankte allen Aktiven für ihre Einsatzbereitschaft und ihren Idealismus. Er lobte die große Zahl an Jugendlichen und hob hervor, sie seien die Zukunft der Wehr. Weiter fuhr er fort, für 2006 sei die Anfinanzierung für den zusätzlichen Fahrzeugstellplatz geplant. Ebenso werde ein Architekt die Kosten ermitteln. König dankte der Wehr, die den Bürgerinnen und Bürgern Sicherheit vermittle und schloss mit Neujahrswünschen.

Auf ein Jahr mit vielen Einsätzen blickte in der Jahreshauptversammlung der Neusorger Brandschützer am Freitagnachmittag erster Kommandant Horst König zurück. Mit 43 Alarmierungen, darunter sieben Brände, sechs Sicherheitswachen und 30 technische Hilfeleistungen, hatten die Floriansjünger im Vergleich zum Vorjahr 13 Einsätze mehr zu bestreiten. Insgesamt, so die Statistik des Kommandanten, waren bei diesen 43 Alarmierungen 433 Feuerwehrmitglieder im Dienst und brachten dafür 839,5 Stunden ihrer Freizeit auf.

Weiter absolvierten die Brandschützer 26 Übungen und eine Gemeinschaftsübung unter der Leitung der FFW Trevesen. Besonders von den Floriansjüngern mit Funkmeldeempfängern wünschte sich Horst König einen öfteren Besuch der Übungen. Fünf Gruppen zu jeweils vier Mann waren außerdem in der Atemschutzstrecke in Tirschenreuth. Daneben besuchten die Kommandanten die Schulungen und Versammlungen auf Landkreis- und Kreisbrandmeisterebene.

Die Gerätschaften und Fahrzeuge sowie die Atemschutzgeräte wurden von den Geräte- beziehungsweise Atemschutzgerätewarten in Schuss gehalten und den geforderten Prüfungen unterzogen oder zugeführt. Sein Bedauern brachte hier der Kommandant über das Ausscheiden von Atemschutzgerätewart Stefan Binner zum Ausdruck. Dieser verzog aus beruflichen Gründen nach Irland. Ebenso habe die Wehr mit Josef Brilla einen aktiven Brandschützer verloren. Dieser baue sich eine neue Existenz in Nigeria auf. Die Arbeit des Atemschutzgerätewarts haben nun zusätzlich die Gerätewarte Christian Busch und Richard König übernommen. Ihnen dankte der Kommandant.

Wegen der Umbauarbeiten am Gerätehaus konnten im abgelaufenen Jahr nur elf Mitglieder an einer Leistungsprüfung teilnehmen. Diese Prüfungen sollen 2006 forciert werden. Keineswegs zu kurz kam jedoch bei den Neusorger Brandschützern die Fortbildung. In Tirschenreuth legten Helmut Pöllath und Sebastian Schindler mit Erfolg den Lehrgang zum Atemschutzgeräteträger ab. Den Kurs zum Sprechfunker belegten in Ebnath Dominik Killermann, Richard König und Alexander Veigl. Die Ausbildung zum Truppmann bestanden Sven Hupas, Thomas Kellner und Lukas Scherm.

Nicht aus den Augen gelassen wurde die Brandschutzerziehung, fuhr König fort. So waren im vergangenen Jahr die Neusorger Krabbelgruppe, die Vorschulkinder des Kindergartens Sankt Josef und die dritte Klasse der Volksschule zu Gast bei der Wehr.

Der Kommandant ging in seinem Bericht auch auf die Löschfahrzeuge ein. In Eigenregie wurde das knapp 20 Jahre alte Löschgruppenfahrzeug LF 8 generalüberholt. Es stehe nun fast wie neu da und könne weitere Jahre bei der Wehr seinen Dienst tun. Nach 17-jähriger Laufzeit und über 315 000 Kilometern trennte sich die Wehr von ihrem Gerätewagen. Inzwischen sei eine Spendenaktion ins Leben gerufen worden, mit der zahlreiche Firmen und Personen eine Ersatzbeschaffung unterstützen.

Abschließend dankte Kommandant Horst König Bürgermeister und Gemeinderat für die Unterstützung. Sein Dank galt auch der Verwaltungsgemeinschaft Neusorg und hier dem Sachbearbeiter Georg Ritter, seinem Stellvertreter Helmut Kahl, der Vorstandschaft, allen Aktiven sowie Spendern und Gönnern.

Von 23 Übungen der ein Mädchen und neun Jungen zählenden Jugendgruppe berichtete Jugendwart Florian Heinl. Dabei seien verschiedene Themen behandelt worden. Ein Riesenerfolg war die 24-Stunden-Übung der Nachwuchsbrandschützer. Urkunden für das erfolgreiche Absolvieren der vierten Stufe des Wissenstestes gingen an Sven Hupas und Mandy Bartels. Im Jahr 2006 soll das Wissen weiter vertieft werden, bekräftigte der Jugendwart. Er dankte den Kommandanten und den „Helfern vor Ort“ für die Unterstützung bei der Ausbildung.

Kreisbrandinspektor Hans Zetlmeisl überbrachte die Grüße der Führungsdienstgrade der Landkreiswehren. Er wies auf Fotovoltaikanlagen hin, die eine neue Herausforderung für die Feuerwehren bedeuteten. Bei diesen auf den Dächern angebrachten Anlagen fließe in den Platten ein Strom mit einer Spannung von 600 Volt. Dies sei bei Bränden zu beachten. Weiter wies er auf die Lehrgänge auf Landkreisebene hin, mit denen die Kosten für die Kommunen gering gehalten werden sollen.