Der diesjährige Feuerwehraktionstag für den Landkreis Tirschenreuth fand am Sonntag in Neusorg statt. Dort in der Halle der ASF Transport GmbH hieß Kreisbrandrat Franz Arnold aus Mitterteich ein Reihe prominenter Gäste, die anwesenden Feuerwehren, ausstellenden Firmen und nicht zuletzt die große Schar an Gästen willkommen.

MdL Tobias Reis aus Brand unterstrich in seinen Grußworten, diese Schau stelle die Leistungsfähigkeit der Landkreiswehren unter Beweis. Diese Veranstaltung als Leistungsschau lobte er als gute Idee des Neusorger Feuerwehrvorsitzenden Oliver Becher. Die Aufgaben der Wehren und die Herausforderungen werden immer umfangreicher, unterstrich Reis. Dass diese dem Anforderungsprofil gewachsen sind, dürften die Zuschauer heute erleben. Der Landtagsabgeordnete dankte allen, die sich für die Bürger engagieren. Diese dürfen sich in guten Händen fühlen, schloss er seine Grußworte.

Stellvertretender Landrat Günther König überbrachte der Veranstaltung die Grüße des Landkreises Tirschenreuth. Er betonte, hier sei die neueste Feuerwehrtechnik präsent. Gleichzeitig erwähnte er, die Aufgaben der Feuerwehren erweitern sich ständig. Deshalb sei zu einer optimalen Ausbildung auch eine zeitgemäße Ausrüstung erforderlich. Günther König dankte allen ausstellenden Firmen und den Feuerwehren für die Durchführung des Aktionstages.

Namens der Gemeinde Neusorg hieß anschließend Bürgermeister Peter König die Einsatzkräfte und die Gäste willkommen. Den Akteuren aus der tschechischen Partnergemeinde Skalná, die ebenfalls mit einem Löschfahrzeug vertreten waren, wünschte er mit „Dobry den“ einen guten Tag. Für diese Messe für Feuerwehrtechnik biete die Halle der ASF Transport GmbH den idealen Raum. Das Gemeindeoberhaupt dankte dem Ehepaar Glöckner für die Überlassung der Ausstellungsfläche und dem Raiffeisenmarkt für die Parkmöglichkeiten auf ihrem Gelände. Lob sprach König der Freiwilligen Feuerwehr Neusorg aus, die alles unternommen habe um gute Gastgeber zu sein. Anerkennung zollte er Kreisbrandmeister Peter Prechtl, bei dem die Fäden des Feuerwehraktionstags zusammen liefen.

Der Bürgermeister hob hervor, dieser Tag zeige die Tragweite der Hilfeleistungen. Gleichzeitig werde damit Werbung für den Dienst am Nächsten gemacht. Diese Werbung richte sich besonders an die Jugendlichen, für die der Dienst in einer Wehr eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung darstellen könne. Abschließend dankte König allen Beteiligten für ihre Bereitschaft an dieser Veranstaltung mitzuwirken und wünschte schöne, informative Stunden.

Seine Freude über die große Resonanz der Leistungsschau der Hilfsorganisationen bei der Bevölkerung brachte Feuerwehrvorsitzender Oliver Becher zum Ausdruck. Er stellte das umfangreiche Programm vor. Weiter wies er auf die bestehenden Versorgungsstände hin, an denen für die Gäste mit Kuchen, Torten und Kaffee bis hin zu Erfrischungsgetränken und Grillspeisen gesorgt war. Für die kleinsten Besucher war sogar eine Hüpfburg aufgebaut.

 

Image0001

 

Image0002

 

 
 

 
Ein Großaufgebot an Feuerwehrfahrzeugen war am Sonntagnachmittag in der Marktredwitzer Straße in Neusorg und auf dem Firmengelände der ASF Transport GmbH in der Marktredwitzer Straße 19 präsent.

Wurde zuerst von einem Großeinsatz der Löschkräfte ausgegangen, so entpuppte sich das massive Auftreten der Brandschützer als Feuerwehraktionstag im Landkreis Tirschenreuth zur Eröffnung der diesjährigen Brandschutzwoche. Dabei durften die Besucher zahlreiche Vorführungen bestaunen.

Die Neusorger Floriansjünger demonstrierten den wissbegierigen Zuschauern aus sicherer Entfernung, welcher gefährlicher Feuerball zustande kommt, wenn eine mit Fett oder Öl gefüllte brennende Pfanne mit Wasser abgelöscht wird. Die Brandschützer aus Riglasreuth hielten den Gästen vor Augen, dass ein Fernseher, der nicht über ausreichend Abstand zum umgebenden Schrank verfügt, überhitzen und brennen kann. Auch zeigten sie in praktischen Vorführungen den Unterschied von brennbaren und schwer brennbaren Spanplatten auf.

In der 2 000 Quadratmeter großen Halle informierte Manfred Ludwig von der Bundespolizei über die Gefahren im Bereich der Bahn AG. Dabei sprach er, zur Verdeutlichung mit Lichtbildern untermalt, vom Notfallmanagement, der Unfallverhütung, dem Bremsweg von Schienenfahrzeugen und eventuell auslaufenden Betriebsstoffen, wie Diesel oder Kühlflüssigkeit. Mit am Stand der Bahn AG waren auch die Notfallmanager Herbert Leupold und Bernfried Maisel von der Dienststelle Kirchenlaibach, die das Gebiet von Neuhaus bis Schirnding und von Röslau bis Wiesau betreuen.

Kinder im Vorschulalter machte Otto Weiß von der Freiwilligen Feuerwehr Mitterteich auf die Gefahren des Feuers aufmerksam. Dazu hatte er sein Rauchhaus mitgebracht und zeigte den Kids die Gefahren von Brandquellen im Haus. Weiter waren in der Halle die Firmen Meditec mit Verbandsartikeln, Paul Ludwig mit Rettungsspreizer und –zylindern, Iliotec mit der Präsentation von Photovoltaikanlagen und die Bahn AG, die um Mitarbeiter warb, vertreten. Ergänzt wurde das Ausstellerangebot von der Schreinerei Philipp aus Riglasreuth und der integrierten Leitstelle aus Weiden. Das Freigelände nutzte die Neusorger Firma HOWA um einen riesigen Traktor vorzustellen.

Auf der abgesperrten Marktredwitzer Straße präsentierten anschließend die Einsatzkräfte aus Erbendorf ihre Leistungsbereitschaft. Sie fixierten einen auf der Fahrerseite liegenden Pkw mittels ihren eigens dafür vorgesehen Geräten gegen unbeabsichtigtes Umfallen, demontierten die Scheiben und schnitten mit Rettungsspreizer und –schere das Fahrzeugdach ab, um Verletzte bergen zu können. Die Besucher belohnten die Mühen mit Applaus.

Die Rettung eines Verunglückten aus einem Fahrzeug hatte sich auch die Feuerwehr Ebnath zur Aufgabe gemacht. Während Floriansjünger mit der Kübelspritze darüber wachten, das kein Brand ausbrach, setzte sich ein Feuerwehrmann zu dem vermeintlich Verletzten in das verunglückte Fahrzeug und schirmte ihn mit Decken gegen Glassplitter ab. Unterdessen entfernten weitere Einsatzkräfte die Scheiben des Fahrzeugs und schufen durch Abschneiden der Fahrzeugtüren mit der Rettungsschere einen ausreichenden Zugang zum „Verunglückten“. Danach schnitten sie die Fahrzeugholme ab und entfernten das Dach.

Wie die Versorgung Verletzter weiter erfolgen kann, stellten Mitglieder der FFW Neusorg und Hermann Krisch von der Firma Meditec vor. Sie beatmeten eine Puppe und setzten wegen des angenommenen Herzstillstands einen Defibrillator ein.

Einen mehrere Meter hoch im Baum hängenden „Drachenflieger“ bargen die Mitglieder der Bergwacht Fuchsmühl und Immenreuth. Ein Retter stieg auf den Baum, sicherte die zu rettende Person und seilte sie dann ab. Das Ende des Programms des Feuerwehraktionstags bildete eine Defibrillatorvorführung durch Feuerwehrarzt Dr. Wolfgang Fortelny und die Präsentation des Dekontaminationsplatzes für Chemieunfälle durch die Wehren Kemnath und Mitterteich.

 
 


Eine Parade von Löschfahrzeugen neuester Technik und Einsatzfahrzeugen anderer Hilfsorganisationen war beim Feuerwehraktionstag am Sonntagnachmittag in Neusorg zu bewundern.

Zu sehen waren dabei Tragkraftspritzenanhänger kleinerer Wehren bis hin zu Tragkraftspritzenfahrzeugen und Tragkraftspritzenfahrzeugen mit Wasserbehälter. Mit einem Gerätewagen Logistik waren die Brandschützer aus Waldsassen vor Ort. Zu besehen war auch der Einsatzleitwagen der „Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung“ der Wiesauer Feuerwehr und die Drehleiter der Feuerwehr Kemnath.

Die Kemnather waren ebenso wie die Erbendorfer Wehr mit einem Hilfeleistungsfahrzeug vertreten. Einen besonderen Blickfang bildete das Motorrad vom Typ BMW R 850 RT der Waldershofer Floriansjünger. Vorgestellt wurden ebenso Gerätschaften des Technischen Hilfswerks Marktredwitz und der DLRG zur Wasserrettung.

Schwere Fahrzeuge präsentierten die Feuerwehren aus dem Landkreis Bayreuth. So stellte die FFW Bindlach ihr Tanklöschfahrzeug TLF 24/50 vor und die Brandschützer aus Speichersdorf waren mit ihrem Wechsellader mit Abrollcontainer vertreten. Mit einem Iveco-Löschfahrzeug war die Firma Paul Ludwig aus Bindlach vor Ort und ein Hilfeleistungslöschfahrzeug des Herstellers MAN stellte die Firma Lentner aus Hohenlinden in Oberbayern aus. Sehenswert war auch das Einsatzfahrzeug von Neusorgs tschechischer Partnergemeinde Skalná.

Nicht minder interessant war für die Besucher das „Allterrain-Vehikel“ der Bergwacht Fuchsmühl. Wie die Bergretter informierten, dient das geländegängige und für den Winter mit Ketten ausrüstbare Gefährt zur Bergung Verletzter in unwegsamen, unzugänglichen Bereichen.

Neben den vielen hochmodernen Einsatzfahrzeugen durfte auch ein Blick in die Vergangenheit der Löschtechnik nicht fehlen. Diese spiegelten eine Handdruckspritze aus dem 19. Jahrhundert und die historischen Fahrzeuge von Feuerwehrarzt Dr. Wolfgang Fortelny aus Waldsassen wider.