Neusorg. (öt) Ein erfolgreiches, aber auch arbeitsreiches Jahr liegt hinter dem Feuerwehrverein Neusorg. Vorsitzender Alexander ließ dieses in der Jahreshauptversammlung am Dreikönigstag Revue passieren.
In seinem Rückblick bezifferte er die Zahl der Mitglieder auf stolze 196. Fünf Neuzugängen standen dabei drei Austritte und ein Todesfall gegenüber. Das Alter der Mitglieder erstrecke sich von zwei Jahren bis zu 91 Lenzen. Höhepunkt des Jahres für die Mitglieder war der Vereinsausflug nach Nürnberg mit Besichtigung der Berufsfeuerwehr und einem Nachmittag in Pottenstein.
In der Versammlung zur Nachwahl eines stellvertretenden Vorsitzenden konnte Julia Zeiler für diesen Posten gewonnen werden. Weiter fanden im Vereinsjahr sechs Sitzungen der Vorstandschaft und eine Mitgliederversammlung statt. Elf Jubilaren konnte zu runden Geburtstagen gratuliert werden. Außerdem durften zwei Ehepaare Glückwünsche zu ihrem Nachwuchs und ebenfalls zwei Paare zu ihrer Vermählung entgegennehmen. Daneben wurden Feste von sechs Vereinen besucht.
Veigl sprach weiterhin vom Neujahrsempfang der Gemeinde, der Vollversammlung des Kreisfeuerwehrverbands und der Übernahme von Aufgaben beim verkaufsoffenen Sonntag des Raiffeisen-Warenmarktes. Dem Kinderhaus Sankt Josef halfen die Floriansjünger beim Umzug. Besonders froh war der Vorsitzende darüber, das seit Mai der Raum der Jugendgruppe Dank einer Spende und der Installation von zwei Plattenheizkörpern durch die Stadtwerke Wunsiedel beheizt werden kann.
Im Juni wurde ein Gartenfest veranstaltet und gemeinsam mit der Soldaten- und Reservistenkameradschaft brannten die Mitglieder das Johannisfeuer ab. Beim Bürgerfest halfen die Feuerwehrler beim Auf- und Abbau und informierten über Brandschutz. Die Feuerfüchse luden im Rahmen des Ferienprogramms die begeisterten Kinder zu Wasserspielen ein.
Ferner unterstützten die Floriansjünger eine Typisierungsaktion in Ebnath und hielten ein Schlachtschüsselessen mit Zoiglbierausschank im Gerätehaus ab. Daneben nahm die Wehr an den Feierlichkeiten zu Fronleichnam und am Volkstrauertag teil.
Im Dezember fand auf Initiative von Kreisbrandmeister Peter Prechtl eine Sammlung für Rumänien statt. Die Veranstaltungen im Jahresrund schloss der Kameradschaftsabend. Alexander Veigl dankte seiner Stellvertreterin Julia Zeitler, den Kommandanten, Bürgermeister König mit seinem Gemeinderat, allen Geschäftsleuten und besonders der Vorstandschaft sowie den Mitgliedern für die Unterstützung. Sein Dank galt ebenso dem anwesenden Kommandanten Albert Thalhammer von der FFW Riglasreuth für die gute Zusammenarbeit.
Geordnete Kassenverhältnisse wies Schatzmeister Heribert Schraml vor. Ihm bestätigten die beiden Kassenprüfer Helmut Müller und Bürgermeister Peter König eine einwandfreie Kassenführung. Daraufhin wurde dem Schatzmeister die Entlas-tung erteilt Verzichtet wurde auf das Verlesen des Protokolls der letzten Jahreshauptversammlung von Schriftführerin Sabine Findeis. Dieses lag für alle zur Einsichtnahme vor.
Bürgermeister Peter König überbrachte der Freiwilligen Feuerwehr Neusorg die Grüße der Gemeinde. Er sprach von einem erfreulichen Kassenbericht. Eine solide Kasse komme auch der Kommune zugute, denn die Wehr habe schon oft zur Finanzierung von Anschaffungen für den Feuerschutz mit beigetragen. Weiter dankte das Gemeindeoberhaupt für die Unterstützung beim Neujahrsempfang, für die Beteiligung am Bürgerfest und für die unkomplizierte Hilfe beim Weitertransport von am Neusorger Bahnhof gestrandeten Flüchtlingen nach Nagel. König lobte die gute Jugendarbeit und wünschte allen wenige Einsätze und unfallfreie Rückkehr.
Die Freiwillige Feuerwehr Neusorg war im abgelaufenen Jahr bei zahlreichen Einsätzen gefordert. Kommandant Florian Heinl bezifferte diese auf 56.
Dabei sprach er von fünf Brandeinsätzen, 47 technischen Hilfeleistungen und zwei Fehlalarmen sowie zwei Sicherheitswachen. Dafür wendeten die Floriansjünger 803 Stunden ihrer Freizeit auf.
Auf diese Einsätze gut vorbereitet hatten sich die Feuerwehrmitglieder in 31 Übungen mit 906 Stunden Zeitaufwand. Dabei reichte das Spektrum von der Einweisung in den Defibrilator, der
Ausbildung im Digitalfunk über Einsatzübungen und Fahrerschulungen bis hin zum sicheren Arbeiten mit Rettungsspreizer und Schneidgerät.
Unter extremen Bedingungen mussten sich fünf Mitglieder der Neusorger Atemschutzgruppe bewähren als in Kemnath der Brandcontainer Station machte. Daneben absolvierten sie wie auch das Absturzsicherungsteam weitere Übungen. Ferner fanden zwei Gemeinschaftsübungen mit den Brandschützern aus Riglasreuth statt.
Sebastian Schindler besuchte an der Feuerwehrschule in Regensburg den Eintageslehrgang für technische Hilfeleistung für Lkw- und Busunfälle und Wolfgang Prisky in Geretsried den Kurs „Bewegen von Lasten“. Simon Schindler nahm in Regensburg am Lehrgang zum Gruppenführer teil und Oliver Becher absolvierte einen Motorsägenführer-Lehrgang. Mit Sebastian Herrmann und Kilian Fraunholz waren zwei Feuerwehrmänner bei einem Fahrsicherheitstraining mit dem Löschfahrzeug KATS in Himmelkron. Die gesammelten Erfahrungen dieser Lehrgänge flossen inzwischen in die Ausbildung ein, unterstrich der Kommandant. Ferner nahmen sechs Mitglieder an der modularen Truppausbildung auf Kreisbrandmeisterebene teil.
Überörtlich gefordert waren die Brandschützer bei einer Evakuierungsübung auf der Bahnstrecke zwischen Mitterteich und Wiesau. Hier bewährte sich die auf Schienen fahrbare Plattform der Neusorger Wehr zum Abtransport von Verletzten zur Sammelstelle des BRK. Bei einem weiteren Einsatzszenario im Asphaltmischwerk Rothenhof galt es Personen aus Autowracks zu befreien und Sicherungsarbeiten an einem Radlader vorzunehmen. Die Rettung von vier verletzten Personen aus einem verrauchten Gebäude unter Atemschutz und die Sicherstellung der Wasserversorgung stand bei einer Übung auf KBM-Ebene Prechtl in Schwarzenreuth an.
Im Rahmen der Brandschutzerziehung besuchten Feuerwehrmitglieder das Kinderhaus Sankt Josef. Nicht vergessen wurden die älteren Gemeindebewohner. Die Floriansjünger machten das Personal des Senioren-Servicehauses im Umgang mit Feuerlöschern vertraut. Aber auch im eigenen Heim waren die Brandschützer aktiv und gestalteten den Raum der Feuerfüchse neu.
Ebenso wurde der bestehende Alarmmonitor informationstechnisch erweitert. Im Mehrzweckfahrzeug installierte die Wehr ein Tablet. Damit kann die Einsatzleitung auch unterwegs auf zahlreiche Informationen, wie Hydrantenpläne, zusätzlich alarmierte Rettungskräfte und die Navigation zum Einsatzort zurückgreifen. IT-Profi Christian Heinl habe mit größter Hingabe die Software programmiert, lobte der Kommandant.
Florian Heinl dankte der Gemeinde Neusorg für die Anschaffung von zwei Kohlenmonoxid-Meldern, einer Schleifkorbtrage und weiterem Zubehör. Sein Dank galt auch Kreisbrandinspektor Otto Braunreuther und Kreisbrandmeister Peter Prechtl, seinem Stellvertreter Sven Hupas, den Gruppenführern und der aktiven Mannschaft. Gerätewart Mario Plannerer und des Atemschutzwart Wolfgang Prisky sorgen dafür, das bei Einsätzen immer funktionierende Gerätschaften zur Verfügung stehen, stellte er heraus.
Auf eine erfolgreiche Jugendarbeit konnte in der Jahreshauptversammlung der FFW Neusorg Jugendwart Sebastian Schindler zurückblicken. Derzeit zählen 14 Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren zur Gruppe. Mit Isabella Heinl und Anna König seien neu zwei frühere Feuerfüchse zur Jugendwehr gestoßen.
In der Gruppenversammlung wurde Jonas Heinl zum Gruppensprecher und Sebastian Regner als sein Stellvertreter gewählt, trug der Jugendwart vor. Zum Kassenwart kürten die Jugendlichen Tobias Schraml, zu Kassenprüfern Johannes König, Maximilian Legat und Lukas Schraml. Außerdem erarbeitete die Gruppe an diesem Termin einen Ausbildungsplan und legte verschiedene Aktivitäten fest.
Schindler erklärte, bei den 23 Übungen zu verschiedenen feuerwehrtechnischen Themen waren alle mit großem Eifer bei der Sache. Viele Übungen wurden vom Feuerwehrnachwuchs selbst ausgearbeitet. Am jährlichen Wissenstest nahmen sieben Feuerwehranwärter teil.
Den Höhepunkt des Jahres bildete die 24-Stunden-Übung. Dabei mussten mehrere Einsätze abgearbeitet werden. Dazu zählten eine Personenrettung aus dem Wasser, die Rettung einer Person mittels Schleifkorbttrage aus einem Schacht und das Löschen eines brennenden Pkws. Nachdem an diesem Wochenende die Waldershofer Brandschützer ebenfalls eine 24-Stunden-Übung veranstalteten, eilten sie gemeinsam zu einem vermeintlichen Unfall nach Hohenhard. Dort hatten der Neusorger Feuerwehrnachwuchs eine Person mittels Hebekissen zu bergen.
Neben den Übungen war jedoch auch für Abwechslung gesorgt. Die Jugendgruppe besuchte zum Tag der offenen Tür die Feuerwehrschule in Regensburg und unternahm ihren schon traditionellen Bowlingabend. Jugendwart Sebastian Schindler dankte allen Jugendlichen für die tolle Zusammenarbeit und den Kommandanten sowie aktiven Feuerwehrmitgliedern für die Unterstützung.
Über die Feuerfüchse, die Jüngsten in der Wehr, berichtete stellvertretende Vorsitzende Julia Zeitler. Hier seien 15 Mädchen und acht Jungen integriert. Diese besuchten die Eishalle in Mitterteich, statteten der Polizei in Kemnath einen Besuch ab und fuhren zum Wildpark nach Mehlmeisel. Zweimal trafen sich die Kinder zum Basteln. Gemeinsam mit den Feuerfüchsen beteiligten sie sich am Ferienprogramm. Im Dezember fand außerdem eine Nikolausfeier statt. Julia Zeitler dankte allen für die Unterstützung.
Die Grüße der Führungsdienstgrade des Kreisfeuerwehrverbands Tirschenreuth überbrachte Kreisbrandinspektor Otto Braunreuther. Er blätterte in der Statistik der Landkreiswehren. Dabei sprach er von 1 848 Feuerwehreinsätzen im letzten Jahr. Dies sei eine Steigerung um 151. Die Floriansjünger opferten dafür 35 312 Stunden ihrer Freizeit.
Der KBI griff auch das Thema Angriffe gegen Rettungskräfte auf. Dies sei eine bedauerliche Erscheinung. Trotz dieser Übergriffe überwiege bei den Feuerwehrdienstleistenden die Freude, wenn im Einsatz Menschen gerettet werden können. Braunreuther regte an die Jugend zur Feuerwehr hinzuführen. Gerade die modernen Einsatzmittel im digitalen Zeitalter könnten Jugendliche zur Mitarbeit in der Wehr motivieren. Er unterstrich, eine Feuerwehr ist Spezialist für alles. Abschließend empfahl er auch die Geselligkeit zu pflegen und dankte für die Arbeit und Kameradschaft.
Montag, November 11, 2024