Neusorg. (öt) Rauchmelder sind Lebensretter! Dies machte am Mittwochnachmittag im Pfarrheim der Vorsitzende der FFW Neusorg, Oliver Becher, deutlich. Unterstützt wurde er bei dieser Informationsveranstaltung anlässlich der ersten Zusammenkunft des Seniorenkreises im Winterhalbjahr von Kommandant Peter Prechtl und Floriansjünger Wolfgang Prisky.
In seinem eindrucksvollen von Lichtbildern untermalten Vortrag zeigte er die Gefahren von Rauchgasen auf. Brandtote sind Rauchtote, stellte Becher fest. Er unterstrich, bei einem Brand sei oftmals zu wenig Zeit vorhanden das Haus zu verlassen. Seinen Worten zufolge verblieben maximal drei Sekunden zur Flucht vor den Rauchgasen. Schon alleine 100 Gramm schwelender Schaumstoff erzeugten 250 Kubikmeter Rauchgase.
Rauch ist schneller als Feuer, betonte der Referent. Nur zwei bis drei Atemzüge Rauch können tödlich sein. Dieser Rauch enthalte neben Ruß auch Salz- und Blausäuredämpfe, Kohlendioxid sowie Kohlenmonoxid. Letzteres Gas sei in einer Konzentration von nur 0,5 Prozent in der Raumluft tödlich. Außerdem betäube Brandrauch Schlafende.
Alleine im Jahr 2006 kamen bei Bränden rund 600 Personen, darunter 200 Kinder ums Leben. Das Bild eines in seinem Bett erstickten Brandopfers, das noch vor dem Feuer flüchten wollte, demonstrierte die Notwendigkeit von Rauchmeldern eindrucksvoll. Deshalb empfehle auch der bayerische Landesfeuerwehrverband die Anbringung von Rauchmeldern.
Weiter legte Oliver Becher den Senioren ans Herz bei einem Brand Ruhe zu bewahren und keine Panik aufkommen zu lassen. Es gelte den Feuerwehrnotruf 112 zu wählen und die Zimmertüren zu schließen damit der Brandherd keinen zusätzlichen Sauerstoff erhalte. In verqualmten Räumen sollten sich die Personen in Bodennähe bewegen, da dort die Sauerstoffkonzentration am Höchsten ist. Soweit möglich gelte es die anderen Hausbewohner zu warnen und dann den Weg ins Freie zu suchen. Keinesfalls sollten die Bewohner zurücklaufen, um Habseligkeiten zu retten.
In seinem Vortrag wies der Feuerwehrvorsitzende auch auf das Absetzen eines Notrufs hin. So müsse angegeben werden, wer den Notruf absetzt, wo der Brand ausbrach, was geschehen sei und wie viele Personen gefährdet oder verletzt sind. Nach diesen Angaben dürfe keinesfalls der Hörer aufgelegt werden, sondern der Brandmelder müsse eventuelle Rückfragen der Leitstelle abwarten.
Ebenso streifte der Feuerwehrvorsitzende in seinem Vortrag die Funktionsweise eines Rauchmelders. Diese beruhe auf einer Leuchtdiode mit Spiegel und Fotolinse. Das von einer Batterie gespeiste optische Messprinzip löse einen unüberhörbaren Ton von 85 dBA aus. Ein Signalton warne sogar vor einer schwächer werdenden Batterie. In der praktischen Unterweisung entzündeten die Brandschützer einen kleinen Becher mit alltäglichem Abfall unter einem Rauchmelder. Nachdem entsprechender Qualm entstanden war, alarmierte dieser lautstark die Senioren. Der Brandschützer bat die Senioren beim Kauf von Rauchmeldern auf das VdS-Prüfsiegel zu achten. Zudem hatten die Floriansjünger Informationsmaterial über Rauchmelder aufgelegt.
Rauchmeldervortrag beim Altenclub
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